Loblied, dem kleinen Manne zu singen

Es gibt da ein Gesellschaftsglied

Das wissend man gern übersieht

Wenn sabbernd man auf Kissen döst

Und ihm desgleichen Rechts entblößt.

Gemieden wird er, wie die Pest

Weil er die Schuld schwer wiegen lässt

Die stolze Schultern runter drückt

Wenn sitzend, man ihn stehend blickt.

Der kleine Mann! Wir brauchen ihn!

Wer sonst soll unsere Pflüge ziehen?

Wer sonst mahlt unser Korn zu Schrot?

Und wer backt unser täglich Brot?

Das Ramschprodukt im KaDeWe

Das Schlagerlied im Tanzcafé

Die Hornhaut an der samt'nen Hand

Der Philosoph vom Würstchenstand.

Gewiss der Welten Untergang

Würd's dich nicht geben, kleiner Mann

Im Schrott würden wir untergehen
Verhungernd um Erbarmen flehen.

So feiert ihn! Erkennt ihn an!

Dich! Stinknormaler kleiner Mann!

Säulenbau des Firmaments

Der nicht – wie wir – gar gülden glänzt.

Ein Hoch! Juchhe! Applaus! Gedankt!

Dass er Glückseligkeit erlangt!

Der Ruhm, der ihm gebührt: Gewährt!

Solang er seinen Auftrag ehrt.